Mit einer erwarteten Niederlage startete Zweitligist FC Schalke 04 in die Winter-Vorbereitung.
In Faro (Portugal) unterlagen die Königsblauen dem Bundesligisten VfL Wolfsburg mit 2:3 (1:2). Diese Niederlage war zwar verdient, mit der engagierten Vorstellung der 22 Spieler, die er einsetzte, konnte Trainer Karel Geraerts zufrieden sein.
Eine halbe Stunde passierte wenig im Estadio Algarve, das spannendste an dem Spiel war die Aussicht in Faro in einem sehr interessant geschnittenen Stadion. Schalkes Trainer Karel Geraerts hatte der Mannschaft das Vertrauen geschenkt, die vor Weihnachten 2:2 gegen Greuther Fürth gespielt hatte - mit einer Ausnahme: Thomas Ouwejan verteidigte auf der linken Seite, da Derry John Murkin im ersten Rückrundenspiel gegen den Hamburger SV (20. Januar) wegen einer Gelb-Sperre fehlt. Auch die Wolfsburger, Erstliga-Zehnter, begannen mit ihrer A-Elf.
Beide Mannschaften konzentrierten sich, wie das in Vorbereitungsspielen so ist, zunächst auf die Defensive, die Offensivreihen kamen nur schwer in Gang. Auszeichnen konnten sich zweikampfstarke Spiele - beispielsweise der Schalker Paul Seguin, der einige Wolfsburger Angriffe resolut unterband. Die einzige Chance in den ersten 31 Minuten hatte Schalkes Innenverteidiger Marcin Kaminski, der den Ball in die Arme von VfL-Torwart Koen Casteels köpfte (3.). Es schien eine müde Nullnummer zu werden - schon in der vergangenen Bundesligasaison waren beide Partien zwischen S04 und VfL 0:0 ausgegangen.
Wolfsburg: Casteels – Maehle (76. Fischer), Bornauw (68. Zesiger), Jenz (68. Lacroix), Rogerio (46. Cozza) – Vranckx (59. Svanberg), Majer (68. Gerhardt), Arnold (85. Amoako) – Cerny (46. Tomas), Wind (76. Pejcinovic), Kaminski (46. Paredes)
Schiedsrichter: Sanhá (Portugal)
Tore: 0:1 Kaminski (31.), 1:1 Terodde (34.), 1:2 Cerny (43.), 1:3 Pejcinovic (80.), 2:3 Baumgartl (90.)
Zuschauer: 250
Doch die Viertelstunde vor der Pause wurde auf einmal munter. In der 32. Minute segelte eine harmlose, flache Flanke aus dem Halbfeld von Joakim Maehle an allen Spielern im Strafraum vorbei. Schalkes Rechtsverteidiger Cedric Brunner wollte den Ball ins Toraus rollen lassen, hatte in seinem Rücken aber nicht bemerkt, dass der Wolfsburger Jakub Kaminski mitgelaufen war - und der schob den Ball locker über die Torlinie.
Die Schalker Antwort folgte sofort: Nur zwei Minuten später schlenzte Tobias Mohr den Ball gefühlvoll in den Strafraum, Kapitän Simon Terodde schlich sich davon und glich mit einem trockenen Flachschuss aus - 1:1, das bejubelten die mitgereisten Schalker Fans unter den rund 250 Zuschauern lautstark. Nun waren wieder die Wolfsburger an der Reihe. Vier Minuten vor der Pause scheiterte Kaminski an Torwart Ralf Fährmann - Lovro Majer verwandelte den Nachschuss, hatte den Ball aber mit der Hand angenommen. In der 43. Minute fiel das 2:1 für den Bundesligisten: Im Mittelfeld lief Vaclav Cerny dem Schalker Thomas Ouwejan davon, spielte einen simplen Doppelpass mit Kaminski und donnerte den Ball unter die Latte.
Auch nach der Pause blieb das Spiel - allerdings nur für eine Viertelstunde. Die Wolfsburger dominierten das Spiel, Lovro Majer verpasste die Entscheidung, er scheiterte am stark reagierenden Torwart Justin Heekeren, der zur Pause für Fährmann eingewechselt worden war (58.). Kurz nach dieser Szene begannen die für Freundschaftsspiele üblichen Massen-Auswechslungen. Die Schalker tauschten acht Spieler aus, brachten vier Talente aus der Knappenschmiede. Auch Wolfsburgs Trainer Niko Kovac unterbrach den Spielfluss immer wieder mit Wechseln.
In neuer Besetzung hatten die Schalker nichts mehr zuzusetzen, sie beschränkten sich auf die Defensive. Wolfsburg erarbeitete sich noch einige Ecken und Chancen gegen Schalkes B-Elf, Dzenan Pejcinovic erhöhte auf 3:1 (80.). Schalke-Torwart Heekeren konnte den Kopfball des Stürmers zunächst abwehren, den Nachschuss aber nicht mehr. Die Schalker tauchten erst Sekunden vor dem Ende wieder vor dem VfL-Tor auf - Timo Baumgartl verkürzte zum 2:3-Endstand. Von den Fans gab es Applaus.